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Ludwig Meidner Selbstportrait
Ludwig Meidner, Selbstbildnis, 1922, Öl auf Malkarton, Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum Frankfurt, Foto: Ursula Seitz-Gray, Frankfurt
© Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main

Ludwig Meidner (1884 Bernstadt, Schlesien – 1966 Darmstadt) zählt zu den bedeutendsten und vielseitigsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts, da er in seinem bildnerischen und literarischen Werk mit seismographischem Gespür die Erschütterungen und Umbrüche seiner Zeit erfasste und in seinem Werk reflektierte. Dabei ist Meidners eigenes Schaffen immer wieder von Brüchen durchzogen, etwa seiner öffentlich proklamierten Abkehr vom Expressionismus und Hinwendung zur jüdischen Religion Anfang der 1920er Jahre oder der zunehmenden Isolation durch Malverbot und Emigration in der NS-Zeit, aber auch der Neubelebung seiner Malerei nach der Rückkehr nach Deutschland in den 1950er Jahren.

Nach seiner Remigration aus dem englischen Exil ließ sich Meidner in der Rhein-Main-Region nieder. Er lebte zunächst im jüdischen Altersheim in Frankfurt, bezog dann eine Atelierwohnung in Marxheim, einem Stadtteil von Hofheim am Taunus, und zog schließlich auf Einladung des damaligen Kulturreferenten nach Darmstadt.

Das Gemeinschaftsprojekt in Meidners 50. Todesjahr würdigte ihn als bemerkenswerten Künstler und präsentierte zugleich einige weniger bekannte Aspekte seines Werkes. Die einzelnen Ausstellungen näherten sich dem Maler und Zeichner mit unterschiedlichen Fragestellungen, die individuell – aber vor allem auch im Verbund – neue Zugänge zu Meidners komplexem Œuvre eröffneten sowie Kontinuitäten und Brüche in seinem Schaffen thematisierten.