Das Gemeinschaftsprojekt Ludwig Meidner – Seismograph zum 50. Todesjahr des Künstlers geht seinem Ende entgegen. Für die Projektpartner ist dies Anlass eine Bilanz des überaus erfolgreichen Meidner-Jahres zu ziehen. Vor allem möchten wir uns bei den rund 21.000 Besucher der Ausstellungen und Veranstaltungen für ihr Interesse an diesem vielseitigen Künstler bedanken.
zwölf Monate, sechs Institutionen, drei Städte, ein Künstler
Ludwig Meidner stand im Mittelpunkt von sechs größeren Ausstellungen in Frankfurt, Hofheim am Taunus und Darmstadt. Viele der Exponate wurden erstmals öffentlich gezeigt. Die thematischen Schwerpunkte lagen überwiegend auf wenig bearbeiteten Aspekten von Meidners Werk. So wurden mit der Präsentation von Meidners Exilschaffen oder seines nach der Rückkehr nach Deutschland entstandenen Spätwerkes bislang kaum beachtete Werkblöcke erschlossen.
Über 100 Veranstaltungen begleiteten den Ausstellungsmarathon. Von Führungen, Workshops für Jugendliche und Vorträgen über eine an den drei Ausstellungsorten aufgeführte multimediale szenische Lesung bis hin zum wissenschaftlichen Symposium zu Meidner reichte das Angebot, das dem Publikum vielfältige Zugänge zu Leben und Wirken Meidners eröffnete.
Entdeckungsreisen in einen künstlerischen Kosmos
Das Meidner-Jahr stellte für die Projektpartner auch eine Entdeckungsreise dar, denn mit vielen Projekten war intensive Forschungsarbeit verbunden. Diese fand ihren Niederschlag nicht nur in Form von Publikationen und dem internationalen Symposium in der Nationalbibliothek, sondern auch in der intensivierten Aufarbeitung der umfangreichen Meidner-Bestände des Jüdischen Museums Frankfurt und des Instituts Mathildenhöhe Darmstadt, die auch künftig fortgesetzt werden wird.
Ludwig Meidner hat sich während der Ausstellungen, Vorträge etc. als komplexer Künstler erwiesen: als Seismograph seiner Zeit, als Protagonist und Chronist der Weimarer Avantgarde, als Maler innerer Gesichte, als frommer Jude, als feinfühliger Porträtist und Beobachter. In seinem facettenreichem Werk wird es auch zukünftig immer wieder spannende Entdeckungen geben.