Aktuelles

(Selbst-)Porträts im Stadtmuseum Hofheim

Niemand verließ Ludwig Meidners Atelier, ohne von ihm porträtiert worden zu sein, so erzählen es Zeitzeugen. Viele Besucher dienten dem Meister und seinem Schüler, Jörg von Kitta-Kittel, als „Übungsobjekt“. Wenn die Modelle ausgingen, malten und zeichneten die beiden sich selbst oder den jeweils anderen – in allen Lebenslagen.

Ein sehr modern erscheinender Ansatz in Zeiten des täglichen Selfies vor dem Badezimmerspiegel und somit eine gute Möglichkeit, auch jüngere Besucher an die Thematik heranzuführen! In einem mehrwöchigen gemeinsamen Projekt erstellt der Kunstleistungskurs der Oberstufe der Main-Taunus-Schule Hofheim neue Porträts nach dem Vorbild der Meidner-Bilder.

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Seismograph zwischen Realität und Vision

von Claus K. Netuschil

Breslau, Berlin, Paris, Köln, London, Frankfurt/Main und Marxheim: das sind die Orte, in denen sich das turbulente und künstlerisch erfüllte Leben des Malers und Schriftstellers Ludwig Meidner zwischen seiner Geburt in Bernstadt/Schlesien und seinem Tod in Darmstadt/Hessen abspielte: Zeiten des Aufbruchs, der Findung, auch der religiösen, der Verfolgung, der Vertreibung, des Exils und des Neuanfangs. Meidners Leben, in einer Zeit der radikalen Umbrüche in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war geprägt und gezeichnet von vielen existenziellen Hochs und Tiefs.

Blick in die Ausstellung Meidner/Kitta-Kittel
Blick in die Ausstellung Meidner/Kitta-Kittel

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„Kleines Geschimpfe auf meine Palette“

Ludwig Meidner war nicht nur als Maler und Zeichner begabt; seine andere große Liebe war das Schreiben. Seiner Feder entstammen Briefe und literarische Texte von großer Ausdruckskraft und Tiefe. Anfang der 1960er Jahre bedachte er seine „Donnerwetterpalette“, so der Spitzname des Utensils, mit einem Gedicht. Darin wird das Werkzeug zum Stellvertreter der Kunst, und wir erfahren aus erster Hand, wie Meidner das Malen empfand:

Ludwig Meidner, Donnerwetterpalette, oil on board, Galerie Netuschil © Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main
Ludwig Meidner, Donnerwetterpalette, oil on board, Galerie Netuschil
© Ludwig Meidner-Archiv, Jüdisches Museum der Stadt Frankfurt am Main

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Eröffnung „Jugend und Alter“

Am Sonntag eröffnete das Stadtmuseum Hofheim am Taunus seine Ausstellung „Jugend und Alter – Ludwig Meidners Porträts aus den 1950er und 1960er Jahren“. Trotz der Temperaturen war die Eröffnung sehr gut besucht. Hier einige Impressionen:

Ausstellungseröffnung am 28.08.2016: "Jugend und Alter", Portraits von Ludwig Meidner im Stadtmuseum Hofheim am Taunus.
Ausstellungseröffnung am 28.08.2016: „Jugend und Alter“, Portraits von Ludwig Meidner im Stadtmuseum Hofheim am Taunus. Foto: Alexander Paul Englert

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Ludwig Meidner kommt nach Hofheim

Diesen Sonntag um 16 Uhr eröffnet das Stadtmuseum Hofheim am Taunus seine Ausstellung „Jugend und Alter. Ludwig Meidners Porträts aus den 1950er und 1960er Jahren“.  Der jüdische Künstler hatte einen besonderen Bezug zu der Stadt:
„Hier ist es schön, Marxheim gefällt mir. Seit einem Monat wohne ich nicht mehr in Frankfurt, sondern bin auf`s Land gezogen, nach Marxheim, einem kleinen Dorf bei Hofheim, wo ich mir eine geräumige Klempnerwerkstatt in ein Studio umgewandelt habe, ein so schönes, helles, wie ich es nie besessen habe. Hier wohne ich inmitten lieblicher Natur, und ich will das nützen…“
(Ludwig Meidner, Juni 1955)

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Impressionen von der Ausstellungseröffnung der Galerie Netuschil

Am 14. August eröffnete die Galerie Netuschil bei strahlendem Sonnenschein die Ausstellung „Lehrer, Schüler, Freund, Kollege. Ludwig Meidner und Jörg von Kitta-Kittel“.

Foto: Kristof Lemp
Foto: Kristof Lemp

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Einladung zur Ausstellungseröffnung

Ludwig Meidner schuf ein bedeutendes malerisches, druckgraphisches und literarisches Werk, das exemplarisch den deutschen Expressionismus repräsentiert. Nach der Flucht vor den Nationalsozialisten nach England, nach Internierung, einem entbehrungsreichen Leben und der für einen gläubigen Juden schwerwiegenden Entscheidung, nach dem Krieg nach Deutschland zurückzukehren, erfuhr Ludwig Meidner in Marxheim noch einmal eine künstlerisch produktive und glückliche Lebenszeit. Er ließ sich, auf Vermittlung der Frankfurter Galeristin Hanna Bekker vom Rath, in einer Klempner­Werkstatt in Marxheim/Taunus nieder und lebte die letzten drei Jahre bis zu seinem Tod 1966 in Darmstadt.

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„Es steckt eine gefährliche Dämonie in ihm.“ Vortrag über Ludwig Meidner und William Blake im Museum Giersch

Persönlich kennenlernen konnte der 1884 geborene Ludwig Meidner den 1827 verstorbenen William Blake nicht mehr. Dennoch zählte der Dichter, Maler und Grafiker fraglos zu seinen künstlerischen Vorbildern. Die Auseinandersetzung mit Blakes Werk war ein Lichtblick im Exil Meidners, er war fasziniert von Blakes Spiritualität, seiner privaten Mythologie und der Kraft seiner visionären Bildwelt.

Ludwig Meidner und William Blake
Ludwig Meidner: Caféhaus, 1944, Privatbesitz.
Foto: Uwe Dettmar, Frankfurt am Main

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„Es soll ein Puzzle sein“. Mit Zeitzeugen, Schauspielern und Texten auf den Spuren Ludwig Meidners

Bei der Auftaktveranstaltung zu unserem Gemeinschaftsprojekt feierte auch eine szenische Lesung Premiere, die von Regisseur und Schauspieler Stéphane Bittoun inszeniert wurde. Er studierte Angewandte Theaterwissenschaft in Gießen und arbeitet seitdem als Autor, Regisseur, Schauspieler und Sprecher für Theater, Film und Fernsehen. Tanja Neumann, die die Online-Kampagne des Projekts koordiniert, nutzte die Gelegenheit, ihn zu seiner Begegnung mit Ludwig Meidner zu befragen.

Stéphane Bittoun. Foto: Alexander Englert
Stéphane Bittoun. Foto: Alexander Englert

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Selbstbildnis

Ludwig Meidner wird oft als Expressionist wahrgenommen, doch gerade in Porträts wie diesem wird eine andere Facette seines Werks deutlich. Dr. Birgit Sander, Kuratorin der Ausstellung „Horcher in die Zeit“ im Museum Giersch der Goethe-Universität, geht im Katalog näher auf die Besonderheit dieses Gemäldes ein:

Selbstbildnis, 1943 Öl auf Pappe, 37,5 × 26 cm Bez. rs. auf Klebezettel (aus späterer Zeit): L. Meidner London 1943 Privatbesitz
Ludwig Meidner, Selbstbildnis, 1943
Öl auf Pappe, 37,5 × 26 cm Bez. rs. auf Klebezettel (aus späterer Zeit): L. Meidner London 1943 Privatbesitz

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